Operette

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DIE DOLLARPRINZESSIN
Operette in drei Akten
Libretto: Alfred Maria Willner und Fritz Grünbaum nach einem Lustspiel von Gatti-Trotha
  • Musik: Leo Fall
    Uraufführung: 2. November 1907, Wien, Theater an der Wien


    PERSONEN DER HANDLUNG

    Rolle Besetzung (Stimmlage)
    John Couder, Präsident eines Kohlentrusts Tenor
    Alice, seine Tochter Sopran
    Dick, Couders Neffe Tenor
    Daisy Gray, Couders Nichte Sopran
    Fredy Wehrburg Tenor
    Hans Freiherr von Schlick Tenor
    Olga Labinska, Chansonette Sopran
    Tom, Couders Bruder Tenor
    Miss Thomson, Wirtschafterin Schauspielerin
    James, Kammerdiener Schauspieler
    Schreibmaschinenfräuleins, Chansonetten, Gäste, Diener, Gepäckträger Chor

  • DIE HANDLUNG

    ERSTER AKT
    Das Arbeitszimmer des amerikanischen Multimillionärs John Couder zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der seit längerem geschiedene Couder ist ein großer Bewunderer des europäischen Adels, den er - wie alles andere - mit seinem Geld glaubt kaufen zu können. Als Stallburschen hat er den verarmten Freiherrn Hans Heinrich von, zu und auf Schlick eingestellt, und als Privatsekretär seiner Tochter Alice beschäftigt er den ebenfalls aus altem Adel stammenden, und ebenso verarmten Fredy Wehrburg. Nun fehlt ihm noch eine neue Gattin, die natürlich auch mindestens Gräfin sein soll. Um eine entsprechende Kandidatin zu finden, hatte er seinen Bruder Tom und seinen Neffen Dick nach Europa geschickt. Und tatsächlich kehren die beiden nun zurück, im Schlepptau die angebliche russische Gräfin Olga Labinska. Tatsächlich handelt es sich um eine Chansonette und Tingeltangel-Tänzerin, die sich Couder gegenüber allerdings so geschickt präsentiert, dass der Multimillionär sogleich Feuer fängt. Eine Schrecksenkunde gibt es noch, als Olga plötzlich Fredy und Hans gegenüber steht, denen sie von früher bekannt ist. Man versichert sich jedoch rasch der gegenseitigen Diskretion, und die Situation ist vorläufig gerettet.
    Unterdessen hat es zwischen dem Freiherrn und Schlick und Couders Nichte Daisy, die Reitunterricht bei dem "Stallburschen" nimmt, gehörig gefunkt. Daisy allerdings schreckt vor einer engen Verbindung noch zurück.
    Auch Fredy und Alice haben insgeheim Gefallen aneinander gefunden, beiden steht allerdings ihr Stolz im Wege. Zur Überraschung aller verkündet schließlich Couder seinen Entschluss, Olga zu seiner neuen Gattin zu machen.

    ZWEITER AKT
    Ein großes Fest im Palais Couder. Anlass ist die offizielle Verlobung Couders mit Olga, die sich zunächst einmal als russische Gräfin mit glorreicher Abstammung präsentiert. Sowohl Alice wie auch Daisy betrachten die Verbindung mit Mißtrauen, doch Couder, vor Liebe blind, weist alle Verdächtigungen empört zurück.
    Daisy hat inzwischen einen Entschluss gefasst: sie schägt Hans eine Heirat vor, um wenigstens als Baronin auf Hochzeitsreise gehen zu können. Allerdings stellt sie die Bedingung, die Ehe solle rein platonisch sein, also nach der Art "Brüderlein und Schwesterlein". Hans geht notgedrungen auf die Bedingung ein, hat aber die starke Hoffnung, dass die einmal geschlossene Ehe schließlich doch die ersehnte intime Verbindung mit sich bringen wird. Couder allerdings lehnt die Verbindung kategorisch ab, woraufhin Daisy und Hans heimlich heiraten und das Haus mit unbekanntem Ziel verlassen.
    Während des abendlichen Festes verkündet Couder offiziell seine Verlobung mit Olga und schlägt gleichzeitig vor, dass auch Alice sich einen Gatten wählen solle, um dann eine Doppelhochzeit feiern zu können. Alice entscheidet sich tatsächlich für Fredy, verkündet das aber in einem so geschäftsmäßig kühlen Ton, dass Fredy gekränkt und enttäuscht ablehnt. Selbst als Couder ihn mit einer immer höheren Mitgift zu locken versucht, bleibt Fredy bei seiner Ablehnung. Er will, dass Alice seine Liebe aus vollem Herzen erwidert, oder er verzichtet lieber. Doch Alice kann ihren Stolz nicht überwinden, und so verlässt auch Fredy das Haus im Unfrieden. Alice begreift ihren Fehler und bricht schmerzerfüllt zusammen.

    DRITTER AKT
    Etwa ein Jahr später, in Fredys Haus im kanadischen Aliceville. Fredy hat mit seinen wenigen Ersparnissen ein marodes Unternehmen kaufen und mit großen Geschick zu einem erfolgreichen Geschäft machen können. Doch sein vieles Geld tröstet ihn in keiner Weise über den Verlust von Alice hinweg, die nach wie vor sein Denken und Fühlen bestimmt. Durch eine List, ein vorgebliches geschäftliches Angebot, lockt er Couder, Olga und Alice nach Kanada, wo inzwischen auch Daisy und Hans nach ihrer einjährigen Hochzeitsreise eingetroffen sind. Und wie von Hans erhofft, hat sich inzwischen auch Daisys Ansicht und Vorstellung von der Ehe grundlegend gewandelt, und aus den beiden ist ein glücklich turtelndes Paar geworden.
    Couder zeigt sich einerseits nur zu gern bereit zu einer Versöhnung mit Daisy und Hans, andererseits aber auch schon nach so kurzer Zeit als ausgesprochen ehemüde. Olga ist einfach zu anstregend für den älteren Herrn, aber gegen ein ansprechendes Sümmchen ist sie natürlich gern zur Scheidung bereit.
    Schließlich kommt es zur Aussprache zwischen Fredy und Alice, und beide können ihre starken Gefühle nun nicht mehr verbergen. Auch Couder zeigt sich zufrieden, zumal Fredy erfolgreich in Punkto Scheidung von Olga vermitteln kann.


    MUSIKNUMMERN


    DISCOGRAFIE (Auswahl)

    CPO, 2012 Gesamtaufnahme
    Christiane Libor, Magdalena Hinterdobler, Angela Mehling, Thomas Mohr, Ferdinand von Bothmer,
    Ralf Simon, Marko Cilic
    Chor der Musikalischen Komödie Leipzig, Münchner Rundfunkorchester
    Dirigent: Ulf Schirmer
    jpc-Logo, 90 x 35, ohne Claim
    Hier bestellen
    Westdeutscher Rundfunk, 1964 Gesamtaufnahme
    Guido Goroll, Herta Talmar, Rita Bartos, Alexander Franke, Philipp Gehly, Herbert Ernst Groh, Willy Hofmann, Friedel Blasius u.a.
    Kölner Rundfunkchor, Kölner Rundfunkorchester
    Dirigent: Franz Marszalek
    Hamburger Archiv für Gesangskunst
    Hier erhältlich
    fontana (Philips), 1955 Querschnitt
    Hertha Schmidt, Christine Spierenburg, Hilde Längauer, Karl Terkal, Horst Heinrich Braun, Paul Späni, Karl Weber, Lászlo Szémere
    Chor des Österreichischen Rundfunks, Wiener Volksopernorchester
    Dirigent: Kurt Richter
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    EMI; 1963 Querschnitt in Original-Instrumentierung
    Heinz Maria Lins, Sari Barabas, Christine Görner, Harry Friedauer, Heinz Hoppe u.a.
    Botho-Lucas-Chor, Symphonie-Orchester Graunke
    Dirigent: Carl Michalski
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    Cetra, 1966 Querschnitt in italienischer Sprache
    Lucia Barbero, Teresa Pavese, Carlo Pierangeli, Armando Sorbara (Tenor) u.a.
    Coro Cetra, Orchestra Cetra
    Dirigent: Cesare Gallino
    Diese Aufnahme ist derzeit leider nicht im Handel erhältlich
    Spanien, 1930 Querschnitt in spanischer Sprache
    José Llimona, Mary Isaura, Amparo Albiach, Pedro Vidal, Enrique Parra, José Luís Lloret, Teresa Sánchez u.a.
    Coro, Orquesta
    Dirigent: Concordio Gelabert
    Diese Aufnahme ist derzeit leider nicht im Handel erhältlich


    VERFILMUNGEN

    Deutschland, 1908 Ludwig Herold, Grete Holm, Arnold Rieck, Helene Winter
    Regie: Alfred Duskes
    Diese Aufnahme ist derzeit leider nicht im Handel erhältlich
    Deutschland, 1927 Liane Haid, Georg Alexander, Hans Albers u.a.
    Regie: Felix Basch
    Diese Aufnahme ist derzeit leider nicht im Handel erhältlich
    Norwegisches Fernsehen, 1962
    Regie: Erik Diesen
    Diese Aufnahme ist derzeit leider nicht im Handel erhältlich
    Zweites Deutsches Fernsehen, 1971 Tatjana Iwanow, Horst Niendorf, Gabriele Jacoby, Gerhart Lippert, Regina Lemnitz, Stefan Behrens, Ingrid van Bergen, Käte Jaenicke u.a.
    Symphonie-Orchester Graunke
    Dirigent: Bert Grund
    Regie: Klaus Überall
    jpc-Logo, 90 x 35, ohne Claim
    Hier bestellen


    HÖRBEISPIELE

  • Automobil-Terzett (2:29)
         (1907, Mizzi Wirth, Mizzi Günther, Franz Glawatsch, Orchester, Dirigent: Leo Fall)
         Interpreten der Uraufführung
  • Das sind die Dollarprinzessen (2:53)
         (1907, Karl Streitmann, Mizzi Günther, Orchester, Dirigent: Leo Fall)
         Interpreten der Uraufführung
  • Hipp, hipp, hurra - Amerika, gib Acht (2:37)
         (1955, Hilde Längauer, Paul Späni, Karl Weber, Chor von Radio Wien, Wiener Volksopernorchester, Dirigent: Kurt Richter)


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